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Zwift & Co: Die besten Virtual-Cycling-Apps

Zwift & Co: Die besten Virtual-Cycling-A...

28.04.2021 - Update: 26.08.2021


Immer mehr Radfahrer nutzen virtuelle Angebote, um ihr Training auf dem Rollentrainer effizienter und abwechslungsreicher zu gestalten. Eines ist sicher: Sport in den eigenen vier Wänden war noch nie so unterhaltsam wie heute. Wir zeigen dir, welche Angebote im Moment beliebt sind, welche Features sie mitbringen und mit welchen Kosten du rechnen musst.

„Virtual Cycling“ – Was ist das überhaupt?

Der Grundgedanke beim smarten Indoor-Cycling ist, deine Leistung auf dem Rad in eine virtuelle Welt zu übertragen. Dafür braucht es ein Programm, in dem Strecken hinterlegt sind, die du fahren kannst.

Virtuelle Steigungen

In den jeweiligen Streckenabschnitten sind Steigungsprozente einprogrammiert. Eine Verbindung zwischen deinem smarten Rollentrainer und der App sorgt dafür, dass sich der Tretwiderstand automatisch an die Steigung anpasst. Das bedeutet, dass es für dich deutlich spürbar ist, ob du eine Spazierfahrt in der Ebene oder eine Bergfahrt absolvierst.

Ausrüstung

Die physische Ausrüstung für das virtuelle Indoor Cycling besteht in erster Linie aus:

  • deinem Bike
  • einem (smarten) Rollentrainer, bei denen es zwei Varianten gibt: Einen Trainer mit direktem Antrieb, für den du das Hinterrad entfernen musst, oder einen Wheel-on-Trainer.
  • einem Smartphone oder iPad, Laptop oder Monitor (in Verbindung mit Apple TV). Den smarten Rollentrainer gibt es in zwei Varianten:
  • die passende App

Verbinde dein Endgerät mit dem Rollentrainer via Bluetooth Smart oder ANT+ und es kann losgehen!

Virtual Cycling mit Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensor

Wer keine smarte Rolle hat, der kann sein Rad auch mit einem Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensor ausrüsten. Einige Apps wie Zwift errechnen anhand dieser Daten und des zuvor ausgewählten Rollentrainermodells eine ungefähre Leistung.

Wer es genauer haben möchte, der kann trotzdem auf einem konventionellen Rollentrainer fahren und einfach sein Powermeter per Bluetooth mit der App verbinden. Steigungen lassen sich allerdings ohne smarte Rolle nicht automatisch simulieren – hier muss man den Widerstand per Handschalter am Lenker, den fast alle konventionellen Rollen haben, anpassen.

Virtuelle Welten und Workouts

Je nach Virtual-Cycling-Plattform reicht die Bandbreite der Videos von tatsächlich abgefilmten Strecken in der Natur und in der Stadt, bis hin zu virtuellen Strecken in phantastischen Welten.

Zudem bieten viele Apps verschiedene Workouts und weitere Features, wie die Vernetzung mit anderen Radfahrern, gemeinsame Rennen, Sprint- und Bergwertungen und Gruppenausfahrten an. Damit du dich im Dschungel dieses Angebots zurechtfindest, zeigen wir dir eine Auswahl der beliebtesten Virtual-Cycling-Angebote und prüfen, worin sie sich unterscheiden und für welchen Typ von Radfahrer sie sich eignen.

Zwift

Zwift macht aus dem Training mit deinem Fahrrad in den eigenen vier Wänden ein Gemeinschaftsevent mit Wettbewerbscharakter. Verschiedene Welten, mehr als 130 Strecken und viele Rennen und Gruppenfahrten lassen keine Langeweile aufkommen.

Funktionen

Für deine erste Fahrt kannst du basierend auf Distanz und Schwierigkeit eine Route ganz nach deinen Ansprüchen auswählen. Dabei stößt du immer wieder auf Sprintabschnitte, oder Bergwertungen, die verhindern, dass deine Fahrt eintönig wird. Du fährst bei Zwift in einer animierten Version, zum Beispiel von London, New York oder Innsbruck, oder durch die fantastischen Welten Watopia oder Makuri Islands. Auf Zwift kann man übrigens auch viele Strecken laufen.

Im Trainingsbereich kannst du eine Reihe von Workouts auswählen, mit denen du Fett verbrennst, besser Berge fahren lernst oder an deiner Sprintfähigkeit arbeiten kannst. Wählst du einen Trainingsplan aus, werden dir Workouts für den jeweiligen Tag vorgeschlagen.

Wenn du nicht allein fahren möchtest, kannst du dich über die Companion-App mit deinen Freunden in der virtuellen Welt verabreden. Bist du bereit für Rennen? Dann trete einfach mithilfe von Zwift Companion gegen andere Zwifter in Echtzeit an. Du kannst jeden Tag zwischen vielen Rennen in verschiedenen Leistungskategorien wählen.

Übersicht

  • Preis: 7 Tage kostenlos, danach monatlich 14,99 Euro
  • Vorteil: Großer Umfang an Strecken und Möglichkeiten, sich untereinander zu vernetzen
  • Nachteil: recht teuer
  • Eignet sich für: alle Leistungsniveaus, Fans von Computerspielen und Socializer

Bkool

Bei Bkool findest du Strecken als 3D-Animation, als 2D-Filmmaterial oder verzeichnet in einer Landkarte. Ein Strecken-Upload ermöglicht es dir, deine ganz persönliche Hausstrecke zu fahren, oder dich gezielt auf bestimmte Touren vorzubereiten.

Funktionen

Auch bei Bkool kannst du Strecken erkunden, Workouts planen und Trainingspläne erstellen. Im Gegensatz zu Zwift gibt es bei hier jedoch keine Features, wie Bikes, Laufräder oder Trikots und Co, die du je nach Level freischalten kannst.

Ein Real-Weather-Feature bringt, der tatsächlichen Wetterlage entsprechend, Sonne, Regen oder auch Schnee auf die Fahrbahn. Wer genug von der Straße hat, kann auf Bkool auch in einenBahnrad-Modus wechseln und sich im Velodrom verschiedenen Wettbewerben stellen. Ausscheidungsfahren, Zweiermannschaften oder Sprints können mit anderen Usern gefahren werden. Einen computergenerierten Gegner gibt es in Bkool noch nicht.

Übersicht

  • Preis: 30 Tage lang kostenlos, danach 9,99 Euro im Monat
  • Vorteil: eigene Strecken können importiert werden
  • Nachteil: 3D-Animation nicht detailreich
  • Eignet sich für: Realisten, denen Zwift zu verspielt ist, und Radler, die eigene Strecken nachfahren möchten

Rouvy

Auf Rouvy fährst du als animierter 3D-Avatar über tatsächlich abgefilmte Strecken. Augmented Reality (AR) ist das Merkmal, mit dem sich der tschechische Entwickler von seiner Konkurrenz abheben möchte.

Funktionen

Die große Vielfalt an Strecken kannst du in verschiedenen Kategorien wie den Pyrenäen, den Alpen oder bei der Tour de Suisse erkunden. Komplett abgefilmte Pässe sowie internationale Profiveranstaltungen, in denen man als 3D-Avatar fahren kann, sind bei den Nutzern besonders beliebt. Zudem stehen dir 4.000 Routen (2D aus der POV-Perspektive), 7.000 Workouts und ein Trainingstagebuch zur Verfügung. Ein weiteres Argument für die Software ist das Abo-Modell für die ganze Familie: Für 12 Euro pro Monat können drei Zugänge angelegt werden.

Übersicht

  • Preis: 14 Tage lang kostenlos, danach 12 Euro im Monat
  • Vorteil: wachsendes Angebot an Strecken und familienfreundliches Abo-Modell
  • Nachteil: Avatar fährt noch sehr mechanisch, AR-Angebot noch ausbaufähig
  • Eignet sich für: Radsport-Familien, AR-Fans

The Sufferfest

The Sufferfest setzt beim Training auf Effektivität. Die App besticht durch klar strukturierte Trainingseinheiten und verzichtet auf virtuelle Animationen. Stattdessen werden aufgezeichnete Profi-Übertragungen aus dem TV zusammengeschnitten und mit passender Musik unterlegt.

Funktionen

Neben den Radtrainings hält The Sufferfest auch Yoga-Übungen, Core-Workouts und Mentaltraining bereit. Außerdem grenzt sich die App in Sachen Leistungsdiagnostik von der Konkurrenz ab. Die meisten Apps ziehen dafür die FTP (Functional Threshold Power) heran. Dabei handelt es sich um die maximale Leistung, die ein Athlet eine Stunde lang aufrechthalten kann.

The Sufferfest setzt auf einen implementierten 4D-Test, der die persönlichen Stärken und Schwächen in einer größeren Differenziertheit untersucht. Grundlage für die Bewertung ist ein 65-minütiger Eingangstest, in dem die Leistungen im Maximalsprint, für ein, fünf und 20 Minuten ermittelt werden. Nach dem Test erhältst du die Auswertung und die passende Trainingseinheiten für dein Fahrerprofil.

Übersicht

  • Preis: 14 Tage lang kostenlos, danach 14,99 Euro pro Monat
  • Vorteil: 4D-Analyse, Effektivität des Trainings
  • Nachteil: komplizierte Nutzerführung
  • Eignet sich für: Trainingsweltmeister, die ein Angebot ohne Schnickschnack schätzen

RGT

RGT steht für Real Grand Tours – und größtmöglicher Realismus ist auch das Ziel des App-Entwicklers. Mit dieser App kannst du ausschließlich reale Strecken befahren und dich laut Angaben des Entwicklers auf eine realistische Fahrdynamik verlassen.

Funktionen

Für die Benutzung von RGT benötigst du zwei Geräte: Ein Smartphone, auf dem du die Einstellungen änderst und einen Computer oder ein TV-Gerät, auf dem dir die Tour angezeigt wird. RGT verfügt momentan über acht verschiedene Strecken, die detailgetreu nachgebaut sind.

Hinzu kommt die Magic-Roads-Funktion, mit der du deine eigenen Strecken kreieren kannst. Dafür lädst du die GPS-Daten (gpx-Datei) hoch. Wenige Stunden später kannst auf einer Nachbildung trainieren.

Übersicht

  • Kosten: Basisversion kostenlos, Premiumversion 8,99 Euro
  • Vorteil: realitätsnahe Strecken
  • Nachteil: kleine Auswahl an Strecken, zwei Geräte notwendig
  • Eignet sich für: Preisbewusste, Tourenfahrer

Ein virtueller Radurlaub

  • Bei Zwift sind zu jeder Tages- und Nachtzeit andere Radfahrer online, die das Fahren zum spaßigen Gruppenerlebnis machen.
  • Bkool besticht bei Zeitfahrern mit der Option, Rennen im Velodrom fahren zu können.
  • Rouvy setzt auf Virtual-Reality-Strecken, die dich für eine Stunde aus deinem vertrauten Zimmer herausbeamen.
  • The Sufferfest richtet sich an Athleten, die den Fokus auf ihre Leistung, und nicht auf Entertainment richten.
  • RGT ist der günstigste Anbieter und stellt ein realistisches Fahrgefühl in den Vordergrund.

Die vorgestellten Apps sind ein kleiner Ausschnitt aus der weiten Welt der Virtual-Cycling-Apps.

Integration mit Fitness-Trackern

Die meisten modernen Virtual-Cycling-Apps bieten umfangreiche Möglichkeiten zur Integration mit externen Fitness-Trackern oder Smartwatches. Diese Integration erlaubt es Nutzern, ihre Trainingsdaten wie Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder Erholungszeiten nahtlos zu erfassen und in der App auszuwerten. Die genaue Kompatibilität hängt von der spezifischen App ab, doch gängige Marken wie Garmin, Polar, Wahoo und Fitbit werden oft unterstützt. Durch die Verbindung dieser Geräte mit der Cycling-App können Nutzer ein umfassendes Bild ihrer Fitness und Leistung erhalten. Die Daten werden automatisch synchronisiert, sodass die Nutzer ihre Fortschritte bequem verfolgen können, ohne manuell Daten eingeben zu müssen. Diese Funktion ist besonders wertvoll für diejenigen, die ihre Trainingseinheiten und körperliche Entwicklung genau im Auge behalten möchten.

Gemeinschaftsfeatures und soziale Interaktion

Virtuelles Radfahren bietet nicht nur ein individuelles Trainingserlebnis, sondern auch vielfältige Möglichkeiten zur sozialen Interaktion und zur Bildung von Gemeinschaften. Die meisten Plattformen verfügen über Features, die es Nutzern erlauben, sich mit anderen Radfahrern zu vernetzen. Dazu gehören Optionen zum Erstellen eigener Events, die Teilnahme an virtuellen Radclubs oder die Anmeldung zu Massenstart-Events. Nutzer können Freunde zu gemeinsamen Fahrten einladen, an organisierten Rennen teilnehmen oder in Echtzeit gegen andere antreten. Viele Apps bieten zudem Chat-Funktionen oder die Möglichkeit, während des Fahrens Audio-Nachrichten auszutauschen. Diese sozialen Aspekte machen das virtuelle Radfahren zu einem interaktiven Erlebnis, bei dem sich die Teilnehmer gegenseitig motivieren und Herausforderungen gemeinsam meistern können. Es bildet eine globale Gemeinschaft, in der sich Gleichgesinnte treffen, austauschen und voneinander lernen.

Langfristige Motivation und Fortschrittsverfolgung

Um Nutzer langfristig zu motivieren und bei der Verfolgung ihrer Trainingsziele zu unterstützen, bieten Virtual-Cycling-Apps diverse Funktionen zur Fortschrittsverfolgung. Diese Funktionen umfassen detaillierte Statistiken über zurückgelegte Distanzen, gefahrene Höhenmeter, verbrannte Kalorien und vieles mehr. Nutzer können ihre Leistungen im Laufe der Zeit einsehen, was zur Motivation beiträgt, indem es ihnen ermöglicht, Fortschritte zu erkennen und neue Ziele zu setzen. Einige Apps stellen auch personalisierte Trainingspläne bereit, die sich automatisch an die Entwicklung des Nutzers anpassen. Darüber hinaus gibt es Belohnungssysteme, wie das Freischalten von Strecken, virtuellen Trophäen oder Ausrüstungsgegenständen, die als Anreiz für erreichte Ziele dienen. Diese Elemente helfen Nutzern nicht nur, motiviert zu bleiben, sondern fördern auch ein gesundes Maß an Wettbewerb und Selbstverbesserung.

Probiere dich am besten selbst durch das Angebot, verbinde dich mit anderen Nutzern und finde den perfekten Trainingsplan für dich. So startest du auf jeden Fall fit in die nächste Saison!

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!