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Das kleine ABC des E-Bikes

Das kleine ABC des E-Bikes

23.04.2021 - Update: 26.08.2021



Sattel, Schaltung und Pedal – das versteht jeder Fahrradfreund. Begriffe wie Mittelmotor, Ladezyklus und Rekuperation sind vielen Fahrradfahrern hingegen nicht unbedingt vertraut.

Wer den Schritt vom herkömmlichen Fahrrad in die Welt von E-Bikes und Pedelecs macht, wird unweigerlich mit diesen Fachbegriffen konfrontiert. Kompakt und übersichtlich erklären wir dir in diesem Artikel wichtige Fachausdrücke und Besonderheiten rund um das Thema E-Bike und Pedelec.

Akku

Der Akku versorgt den Elektromotor deines Pedelecs mit Strom, den er für seinen Antrieb benötigt. Die Kapazität deines Akkus hat also großen Einfluss auf die Reichweite deines Pedelecs. Kurz: Je mehr Wattstunden dein Akku hat, desto länger kannst du motorisiert fahren.

Moderne Akkus an aktuellen E-Bikes haben eine Kapazität zwischen 500 und 750 Wattstunden. Viele Hersteller versuchen, die Reichweite ihrer Bikes so präzise wie möglich anzugeben. Die tatsächliche Reichweite hängt aber von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Fahrergewicht, der Anfahrhäufigkeit oder der Topographie (Bergpassagen etc.).

Die Firma Bosch hat einen Reichweitenrechner bereitgestellt, mit dem du den Akku finden kannst, der zur dir und deiner Fahrweise passt.

Beleuchtung

Seit dem Jahr 2019 gilt speziell für Pedelecs, die seit dem 1. Januar 2019 verkauft wurden, ein neues Gesetz innerhalb der StVZO. Es besagt, dass Elektrofahrräder, die bis 25 km/h unterstützen, noch mindestens zwei Stunden Strom für die Lichtanlage aufbringen können müssen, nachdem der Akku die Motorunterstützung bereits abgeschaltet hat.

Das bedeutet für E-Bike-Fahrer: Nur weil der Motor nicht mehr läuft, heißt das nicht, dass die Leuchten und damit die Sichtbarkeit im Straßenverkehr versagen dürfen. Da batteriebetriebene Lichtanlagen inzwischen erlaubt sind, sollte das für E-Biker keine größere Herausforderung sein. Damit du sicher nicht im Dunkeln stehst, kannst du ein Set Stecklichter mitnehmen.

Ansonsten gilt für Pedelec-Beleuchtung das Gleiche wie für Fahrradbeleuchtung. Schließlich gelten E-Bikes, die bis 25 km/h unterstützen rechtlich als normale Velos. Und: Während E-Bikes für den Stadtverkehr meist mit Fahrradbeleuchtung geliefert werden, müssen E-Mountainbikes meist mit LED-Leuchten nachgerüstet werden.

Sonderfall: S-Pedelec-Beleuchtung

Ein S-Pedelec unterstützt bis 45 km/h. Es gilt als Kraftrad, weshalb es ständig mit Licht fahren muss. Zu dieser Dauerlichtpflicht kommt die Anforderung, dass S-Pedelecs auch über gelbe Seitenrückstrahler verfügen müssen. Seit 2018 müssen die Scheinwerfer von S-Pedelecs dem EU-Standard ECE 113 entsprechen.

City E-Bike

Wie es der Name schon vermuten lässt, sind City E-Bikes oder Urban E-Bikes Fahrräder, die dich entspannt durch den Stadtverkehr bringen. Ein E-Citybike eignet sich für jeden, der es unkompliziert mag. Im Unterschied zu Trekkingbikes fällt ihre Geometrie und Ausstattung sehr viel komfortabler aus. E-Citybikes kommen in der Regel mit integrierter Beleuchtung, großzügigen Gepäckträgern und Schutzblechen. Ob Pendler, junge Familien oder Senioren – es gibt für jeden das passende Modell.

Display

Unter dem Begriff „Display“ versteht man einen kleinen Bildschirm am Lenker, der dir einen Überblick über deine Geschwindigkeit und Unterstützungsstufe, den Ladezustand deines Akkus und die zurückgelegte Strecke gibt. Für einen schnellen Blick auf die wichtigsten Daten reicht ein herkömmlicher Bildschirm. Vernetzte Bildschirme kannst du mit deinem Handy verbinden, um damit Routen zu planen, Fahrdaten auszuwerten und den Motor zu blockieren, damit dein Fahrrad vor Diebstahl geschützt ist.

E-Mountainbike

E-Mountainbikes sind für das Fahren auf Waldwegen und Trails optimiert. Sie haben eine Federgabel am vorderen Laufrad (manche verfügen zusätzlich hinten über eine Dämpfung), hydraulische Scheibenbremsen und für gewöhnlich eine präzise Kettenschaltung.

Lange war das Thema „elektrischer Motor“ für Mountainbikes ein Tabu, da sich das Gewicht des Motors und des Akkus im Handling bemerkbar machte. Heute produzieren alle namhaften Hersteller für Elektroantriebe leistungsstarke Motoren für E-Mountainbikes. Die körperliche Anstrengung bleibt auch bei der Benutzung eines E-Mountainbikes erhalten, aber die Touren können wesentlich länger ausfallen.

Faltbare Elektrofahrräder

„Wäre das Bike nicht so groß, könnte ich es in den Urlaub mitnehmen!“ – Ein nachvollziehbarer Gedanke, den der ein oder andere bestimmt schon einmal gehabt hat. Ein faltbares E-Bike kann hier die Lösung sein. Es ist speziell von Vorteil, wenn du es in einem anderen Verkehrsmittel mitnehmen möchtest.

Besonders Pendler, die einen Teil ihres Weges mit dem Bike und den Rest mit der Bahn oder im Auto zurücklegen, können von einem faltbaren E-Bike profitieren. Das Elektrofahrrad lässt sich mit wenigen Handgriffen in der Mitte zusammenklappen, wodurch Vorder- und Hinterrad aufeinandergelegt werden können. Die 20-Zoll-Laufräder sind ebenso für einen minimalen Platzbedarf ausgelegt.

Gewicht

Je nach Rahmenmaterial, Typ und zusätzlichen Eigenschaften bringen E-Bikes und Pedelecs etwa 20 bis 25 Kilogramm auf die Waage. Reguläre Fahrräder wiegen dagegen meist nur etwa 15 Kilogramm. Das klingt erst mal abschreckend, aber durch eine ausgeklügelte Rahmengeometrie und die Tretunterstützung macht sich dieses Gewicht beim Fahren nicht bemerkbar. Im Gegenteil, der stabilere Rahmen und die Tretunterstützung bringen auch Vorteile und erlauben zum Beispiel den Bau von E-Lastenbikes, die problemlos bis zu 400 Kilogramm bewegen können.

Inspektion

Es gibt einige Wartungsarbeiten, die du selbst an deinem Pedelec durchführen kannst. Da wäre zum Beispiel das Schmieren der Kette oder das Nachbessern des Reifendrucks. Einmal im Jahr solltest du dein E-Bike trotzdem für eine Wartung zum Fahrradhändler bringen.

Dessen Checkliste beinhaltet folgende Aufgaben:

  • Kette kontrollieren
  • Gangschaltung und sämtliche Züge am Rad kontrollieren
  • Speichen und Laufräder auf Abweichungen prüfen
  • Bremsen checken
  • elektrisches System samt Display, Akku und Ladegerät prüfen
  • Software aktualisieren

Unsere Redaktion hat alle weiteren Details zur Inspektion deines E-Bikes und Pedelecs in diesem Artikel zusammengefasst.

Ladezyklus

Ein Ladezyklus bedeutet eine komplette Aufladung und Entladung des Akkus deines Rads. Ein moderner Akku für ein Elektrofahrrad ist mit bis zu 800 Ladezyklen deklariert, das heißt, dass der Akku nach diesen 800 Zyklen noch 80 Prozent seiner Ladekapazität hat. Die Lebensdauer eines Akkus sollte also weit über diese 800 Ladezyklen hinausgehen.

Die korrekte Lagerung deines Akkus kann einen großen Einfluss auf seine Lebensdauer haben. Beachte unbedingt die Angaben in der Bedienungsanleitung!

Mittelmotor

Ein Mittelmotor ist mit Abstand das populärste Antriebssystem für Pedelecs und sitzt in der Fahrradmitte, im Bereich des Tretlagers. Das ist dort, wo die Kurbeln zueinander kommen.

Die Drehmoment-Steuerung macht diese Art des Motors so beliebt: Sensoren an der integrierten Tretkurbel messen, mit wie viel Kraft der Fahrer auf das Pedal einwirkt und regeln den Einsatz des Motors. Diese Konstruktion erlaubt ein ausgewogenes Fahrgefühl und eine gleichmäßige Tretunterstützung, auch bei sehr langsamen Fahrten.

Neben dem Mittelmotor gibt es übrigens auch noch den Hinterradnabenmotor und den Frontnabenmotor.

Pedelec

Vorneweg: Die meisten Menschen sprechen vom E-Bike, obwohl sie damit eigentlich das Pedelec meinen.

Der Begriff „Pedelec“ steht für Pedal Electric Cycle. Es liefert dem Radfahrer nur dann Unterstützung, wenn er in die Pedale tritt und fährt nicht von alleine. Eine Ausnahme bildet lediglich die Schiebe- oder Anfahrhilfe, die auch ohne Pedalbewegung bis zu einer Geschwindigkeit von maximal sechs Stundenkilometern Schub gibt. Der Motor unterstützt nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h.

Pedelecs sind zulassungs- und versicherungsfrei und dürfen wie herkömmliche Fahrräder auf Fahrradwegen fahren. Ein E-Bike ist streng genommen ein Fahrrad, das auf Knopfdruck auch allein fährt. Es besteht Helmpflicht und das Bike braucht ein Versicherungskennzeichen. Meist - so auch hier - werden die Begriffe E-Bike und Pedelec aber synonym verwendet.

Rekuperation

Die Rekuperation (von lateinisch recuperare = wiedererlangen) sorgt dafür, dass sich der Akku während der Fahrt wieder auflädt, indem der Antrieb als Generator genutzt wird. Die Bewegungsenergie während einer Abfahrt oder die Bremsenergie wird in elektrische Energie umgewandelt und der Akkuladestand des Pedelecs gehoben.

Schaltung

Nabenschaltung

Bei der Nabenschaltung ist das Schaltgetriebe geschützt innerhalb der Hinterradnabe platziert. Durch diese Lage verschmutzt die Nabenschaltung kaum und ist dadurch wartungsarm. Der Fahrer wechselt die Gänge über einen Schalthebel oder Drehschaltgriff. Damit die Nabenschaltung schaltet, muss das Treten kurz unterbrochen werden, die Bedienung funktioniert dafür sogar im Stillstand.

Kettenschaltung

Kettenschaltungen generieren durch ein bis drei Kettenblätter vorn und fünf bis zwölf Ritzel am Schaltwerk eine große Anzahl an Gängen. Über die Schalthebel am Lenker verändert der Radfahrer die Gänge. Der sogenannte Umwerfer lässt die Kette zwischen den Kettenblättern vorn wechseln, hinten übernimmt diese Aufgabe das Schaltwerk. Die meisten Fahrräder mit Kettenschaltungen besitzen zwischen zehn und 30 Gängen.

Versicherung

E-Bikes und Pedelecs, die bis maximal 25 Kilometer pro Stunde durch einen Motor unterstützt werden, sind nicht versicherungspflichtig. Dennoch kann eine Versicherung, vor allem beim Neukauf eines E-Bikes, sinnvoll sein.

Du kannst dein E-Bike gegen Diebstahl versichern oder eine umfassende Vollkaskoversicherung abschließen. Dann ist dein Fahrrad gegen Unfall- und Sturzschäden, Vandalismus und Schäden an Akku und Motor versichert. Hier findest du verschiedene Versicherungen und aktuelle Tarife.

Im Unterschied zu herkömmlichen E-Bikes sind S-Pedelecs versicherungspflichtig, da sie bereits in die Kategorie der Kleinkrafträder fallen! Mehr dazu findest du im nächsten Punkt.

Zulassung

Für Pedelecs ist in Deutschland keine Zulassung notwendig.

Anders sieht die Situation bei S-Pedelecs aus. Das S-Pedelec erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde und ist damit rechtlich gesehen ein Kleinkraftrad.

Um ein S-Pedelec bedienen zu dürfen, benötigst du eine E-Bike-Zulassung in Form einer Betriebserlaubnis, ein Versicherungskennzeichen, eine Haftpflichtversicherung und musst eine Fahrerlaubnis der Klasse AM (Roller) oder B (Pkw) besitzen.

Noch mehr Wissen auf E-Bikes.de

Unser Ratgeber wird laufend erweitert, um dich über alle wichtigen Neuerungen zum Thema Elektrofahrräder zu informieren. In den Kategorien Technik, Service, Reisen, Finanzen, Wartung, Tuning und Zubehör findest du ausführliche Artikel und hilfreiche Tipps.

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!