Lifestyle

Radfahren im Winter – die besten Tipps

Radfahren im Winter – die besten Tipps

Luisa Schmid

23.02.2022 - Update: 23.02.2022

Luisa Schmid

23.02.2022 - Update: 23.02.2022



Wer sich im Winter an der frischen Luft betätigt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes und kommt gut gelaunt und fit durch den Winter. Unsere fünf Tipps zeigen dir, wie du im Winter sicher unterwegs bist, wie du der Kälte trotzt und wie das Radfahren genauso viel Spaß macht wie an wärmeren Tagen.

1. Fahrverhalten anpassen

Wenn du es etwas gemütlicher angehen lässt und ein paar Tipps beherzigst, kommst du auch auf winterlichen Straßen unbeschadet am Ziel an:

  • Luftdruck senken: Je niedriger der Luftdruck, desto mehr Reifenlauffläche liegt auf dem Boden auf – so hast du mehr Grip. Damit du beim Radfahren im Winter nicht auf nassen oder glatten Straßen ausrutscht, kannst du den Reifendruck auf den empfohlenen Minimaldruck einstellen. Du kannst den Minimaldruck auf der Seitenwand des Reifens ablesen.
  • Sattel senken: Fährst du eher kurze Strecken, kannst du den Sattel etwas herabsenken. So hast du im Notfall mehr Sicherheit: Solltest du stürzen oder musst du den Fuß schnell abstellen, kommst du leichter auf den Boden. Für lange Strecken sollte der Sattel oben bleiben, da du deine Knie sonst zu sehr belastet.
  • Richtig bremsen: Bei nassen Straßen solltest du früher bremsen, da der Bremsweg länger ist. Achte darauf, bei Glätte nicht so stark zu bremsen und lasse das Fahrrad nach Möglichkeit ausrollen.
  • Abstand halten: Im Winter lohnt es sich, etwas mehr Abstand zu vor dir Fahrenden zu halten. Auf diese Weise musst du nicht so stark bremsen, was dich bei Glätte ins Rutschen bringen könnte.
  • Sicher durch Kurven: Achte insbesondere bei Glätte darauf, in Kurven nicht zu bremsen und auch nicht in die Pedale zu treten, da du so leichter aus der Kurve rutschst.

Tipp : Ist der Radweg nicht geräumt, darfst du mit deinem Fahrrad auf die Straße ausweichen.

2. Die richtigen Reifen

Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen gibt es nicht nur beim Auto: Damit du im Winter sicher unterwegs bist, brauchst du Reifen mit einer entsprechenden Profilstruktur.

Winterreifen für Nässe, Schnee und Glätte

Willst du auch bei Nässe, Schnee und Glätte nicht aufs Radfahren verzichten, solltest du dementsprechend auf Winterreifen umrüsten. Sie zeichnen sich durch eine weichere Gummimischung und ihr Lamellenprofil aus, die den Grip auf glatten Straßen und Schnee erhöhen. Ist dir der Reifenwechsel zu aufwendig, könnten hochwertige Ganzjahresreifen mit einem griffigen Profil wie die Schwalbe Marathon GT 365 eine interessante Option für dich sein.

Spike-Reifen für Schnee und Eis

Ob Alltagsfahrer oder Mountainbiker: Wenn du in einer Gegend lebst, in der im Winter an vielen Tagen Schnee liegt, bist du mit Spike-Reifen gut beraten. Mit ihnen bist du deutlich sicherer unterwegs, da sich die Nieten in Schnee und Eis graben und du beim Bremsen und in Kurven nicht wegrutschst.

Bei der Wahl des Reifens gilt: Je mehr Spikes, desto besser haften die Reifen am Boden.

  • Nutzt du die Reifen zum Beispiel zur täglichen Fahrt zur Arbeit , bieten dir wenige Spikes bereits eine gute Kontrolle auf Schnee- und Eisflächen. Hier können zwei Reihen, links und rechts der Reifenmitte, ausreichen. Das ist zum Beispiel bei den Schwalbe Winter oder den Contact Spike 240 von Continental der Fall.
  • Bist du eher zügig unterwegs und willst dich auch mal ordentlich in die Kurve legen, sollte der Reifen auch zwei äußere Reihen mit Spikes haben.
  • Nimmst du mit deinem Mountainbike auch Downhill-Fahrten in Angriff, empfehlen sich Reifen, die rundum mit Spikes ausgestattet sind – etwa die Ice Spiker Pro von Schwalbe.

Einen Nachteil haben Spike-Reifen: Der Rollwiderstand ist höher, da die Spikes nicht so leicht über die Straße gleiten. Willst du für alle Fälle gewappnet sein, kannst du Reifen wählen, die in der Mitte keine Spikes haben. Hier kannst du über den Luftdruck bestimmen, wie viele Reihen an Spikes den Untergrund berühren – und dadurch den Grip und den Rollwiderstand regulieren.

3. Korrosionsschutz für den Winter

Wasser, Frost und Streusalz setzen deinem Bike im Winter ordentlich zu – und fördern die Bildung von Rost. Damit dein Fahrrad dieser Belastung nicht unnötig lange ausgesetzt ist, solltest du es nach Möglichkeit nicht draußen lagern , sondern lieber in den Fahrradkeller oder das Treppenhaus stellen.

Damit sich kein Rost bildet, kannst du dein Fahrrad regelmäßig mit Korrosionsschutz behandeln. Solche Sprays schützen die metallischen Teile durch einen Schutzfilm vor Umwelteinflüssen, der Wasser und Schmutz abperlen lässt. Du kannst den Korrosionsschutz auf den Antrieb, den Rahmen und die Anbauteile auftragen – aber bitte nicht auf die Bremsflächen der Felgen und die Bremsbeläge. Die Kette solltest du nur mit einem speziellen Kettenöl schmieren.

Hast du einen Carbonrahmen , kannst du den Korrosionsschutz auf die Ösen der Flaschenhalterung, die Zuganschläge, den Umwerfersockel, die Sattelstützenklemmschelle und Ausfallenden auftragen, um Salz und Feuchtigkeit fernzuhalten. Auf die Klemmbereiche von Carbonteilen solltest du kein Wachs auftragen.

Tipp: Mehr dazu, wie du dein Fahrrad winterfest machst, erfährst du hier.

4. Wärme dich von innen

Um der Kälte zu trotzen, kannst du eine Thermosflasche mitnehmen und dich mit einem heißen Getränk von innen wärmen. Am besten nutzt du dafür eine Fahrradtrinkflasche, die in die Halterung am Fahrrad passt, damit du während der Fahrt schnell darauf zugreifen kannst. Mit einem Push-Pull-Ventil kannst du die Flasche mit nur eine Hand benutzen und die andere am Fahrrad lassen. Willst du trotzdem nicht auf eine Flasche mit Drehverschluss und einem integrierten Becher verzichten, kannst du dir eine Thermosflasche mit verschiedenen Verschlüssen wie die Deboyo Race von Elite zulegen.

Tipp: Es muss nicht immer Tee oder Kaffee sein! Legst du während der Fahrt gern eine Pause ein, kannst du dich mit einer heißen Suppe stärken und von innen wärmen.

5. Trainingstipps: So gelingt das Fahrradfahren im Winter

  • Aufwärmen: Gehe die Fahrt gemütlich an und gib deinem Herz-Kreislauf-System, deiner Lunge und deiner Muskulatur etwa 20 Minuten Zeit, sich an die Belastung zu gewöhnen.
  • Atemwege schützen: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und darunter ist ein atmungsaktiver Gesichtswärmer (z. B. ein Buff-Tuch oder der Gore Windstopper Gesichtswärmer) über dem Mund und der Nase sinnvoll, um die Atemwege zu schützen.
  • Nicht übermütig werden: Mit dem Rennrad solltest du bis maximal null Grad und nur bei trockenen Bedingungen fahren, da es sonst zu glatt und gefährlich ist. Mit dem Mountainbike – und der passenden Ausrüstung – kannst du auch bei leichten Minusgraden durch das Gelände fahren. Im Winter solltest du auf lange Ausdauereinheiten verzichten und lieber kürzere Fahrten unternehmen. Sinkt das Thermometer auf fünf Grad oder weniger, raten wir dir, maximal eine Stunde draußen zu fahren.
  • Warme Füße auf dem Mountainbike: Bekommst du auf deinen Klickpedalen schnell kalte Füße, kannst du im Winter auf Plattformpedale umsteigen. In Kombination mit guten Winterradschuhen bleiben deine Füße so deutlich wärmer.
  • Regelmäßig trinken: Die trockene Winterluft greift deine Atemwege an. Trinke regelmäßig einen Schluck, um deine Schleimhäute feucht zu halten.

Fazit

Wer sein Fahrverhalten anpasst, mit der passenden Fahrrad Winterbekleidung und Winterreifen ausgerüstet ist und sein Fahrrad pflegt, ist im Winter sicher unterwegs. Eine Thermosflasche an Bord wärmt dich von innen – damit sind kurze Fahrten gut auszuhalten. Willst du auf lange Trainingseinheiten nicht verzichten, kannst du den Rollentrainer nutzen.

Nach ihrem Studium der Literaturwissenschaften widmet sich Luisa nun der Sonderpädagogik, wobei ihr Schwerpunkt auf der emotionalen und sozialen Entwicklung liegt. Ihrer Liebe zum Schreiben und zum Sport kann sie als Redakteurin für Bikes.de weiterhin nachgehen. Wenn sie nicht gerade am Studieren und Schreiben ist, trifft man sie zum Wandern, Joggen und Radfahren irgendwo im Wald an. Für Luisa ist das Fahrrad ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, ein Sportgerät und ein tolles Fahrzeug, um Natur zu erleben und die Welt zu entdecken. Am liebsten ist sie mit ihrem Trekkingrad oder ihrem Mountainbike unterwegs.