Vom Kurz-Trainingslager zu Hause über Themenradwege und Touren mit Lagerfeuer bis hin zur Erkundung neuer Strecken – wie sportliche Fahrer, Familien und Genussfahrer das verlängerte Wochenende auf und mit dem Rad voll auskosten können, erfährst du hier.
Inspiration für sportliche Fahrer
Für Sportler gibt es viele Möglichkeiten, das verlängerte Wochenende effektiv zu nutzen und an ihrer Leistung zu feilen. Du kannst in den freien Tagen zum Beispiel ein Mini-Trainingscamp machen: draußen, per virtueller Sportreise oder mittels ein paar Power-Einheiten mit Trainings-Apps.
Trainingslager für zu Hause
Kein Reisestress, kein Packen, keine Umgewöhnung: Wer einen effektiven Trainingsblock einschieben möchte, muss dafür nicht nach Mallorca fliegen. Drei oder vier freie Tage lassen sich hervorragend für ein Mini-Trainingscamp zu Hause nutzen.
Dafür ist es wichtig zu wissen, was ein Trainingscamp leisten soll – egal ob zu Hause oder im warmen Süden. Zweck ist es, sich einige Tage lang ungestört dem Radfahren widmen zu können, um die Leistung zu steigern – mit einem schlauen Plan und viel Zeit zur Regeneration, weil Alltagspflichten größtenteils wegfallen.
Genau das kannst du an einem langen Wochenende umsetzen. Das heißt zunächst einmal: die Feiertage nicht mit Terminen vollpacken. Wenn du nicht im Sattel sitzt, regenerierst du, legst die Beine hoch, schläfst genügend und ernährst dich so, dass du die verbrauchte Energie sinnvoll wieder ersetzt. Denn nur so haben die Trainingseinheiten den Erfolg, den sie haben sollen.
Trainingsplan machen
Wie dein Trainingsplan für das verlängerte Wochenende aussieht, hängt davon ab, wie aktiv du im Winter warst bzw. wie dein aktueller Fitnessstand ist. Generell empfiehlt sich ein Dreier-Block, also drei Tage mit steigender Belastung, gefolgt von einem Ruhetag. Die genauen Inhalte solltest du mit einem Coach oder einem erfahrenen Vereinskollegen absprechen.
Manche Fachmagazine oder Online-Trainingsplattformen bieten auch standardisierte Pläne, die du auf deine Leistungsparameter anpassen kannst – mitunter sogar inklusive flexibel einbaubarer Mini-Trainingscamps.
Einkaufen und vorkochen
Im klassischen Trainingscamp wirst du dir, wenn du im Hotel untergebracht bist, keine Gedanken ums Kochen und Einkaufen machen müssen. Das ist zu Hause anders. Dennoch kannst du die Zeit für beides während der Trainingscamp-Tage minimieren, indem du dir vorher überlegst, was du essen möchtest, alles einkaufst und so viel wie möglich vorbereitest.
So ist auch immer etwas Gesundes griffbereit, wenn du hungrig vom Rad steigst und du futterst nicht zu viel Schokolade und Co.
Alternativen für schlechtes Wetter
Hierzulande kann es zu den klassischen Trainingscampzeiten, also im Frühjahr, gern nochmal richtig kalt und/oder nass werden. Dann kann es sinnvoll sein, die Einheiten nach drinnen zu verlegen.
Wenn du statt vier Stunden locker draußen herumrollen eineinhalb Stunden mit Intensitäten auf dem Indoor-Trainer spielst, hat das einen ähnlichen Effekt. Damit das Training auf der Rolle nicht so langweilig ist, kannst du eine virtuelle Tour fahren.
Das geht mit Plattformen wie FulGaz oder Zwift und einem Smarttrainer oder bestimmten klassischen Rollen-Set-ups. Bei ersterem Portal samt App fährst du real gefilmte Strecken ab, bei Zwift bewegst du dich in animierter Umgebung, zusammen mit anderen Fahrern.
Achtung: Lass dich nicht dazu verleiten, härter in die Pedale zu treten als geplant. Ein Trainingscamp soll dich gezielt leistungsfähiger machen, nicht kaputt.
Ausflüge und Events für Familien
Familien können das verlängerte Wochenende für Ausflüge nutzen, die mit etwas Kreativität zu unvergesslichen Abenteuerreisen werden, ohne viel (oder überhaupt etwas) zu kosten.
Schnitzeljagd und Lagerfeuer
Ein Fahrradausflug in den Wald lässt sich als Abenteuer gestalten. Bei einer selbst organisierten Schnitzeljagd können Kinder ihre Freude an der Natur mit ihrem Entdeckergeist kombinieren. Wenn du die Strecke vorher abfährst, kannst du ein paar Hinweise verstecken und sicherstellen, dass die Route für die Kids geeignet ist.
Was die Streckenlänge betrifft, kannst du dich an folgender Faustregel orientieren: Kinder im Grundschulalter bewältigen zehn bis 15 Kilometer, geübte Nachwuchs-Radfahrer bis zum Alter von zehn Jahren bis zu 30 Kilometer, ältere Kinder sogar noch weitere Strecken.
Den Abend könnt ihr bei einem Lagerfeuer im eigenen Garten oder an öffentlichen Lagerfeuerplätzen mit selbst gemachtem Stockbrot ausklingen lassen. Vielleicht sogar mit Übernachtung im Zelt?
Damit bei eurer Tour die Laune gut bleibt, solltest du genug zu trinken und Snacks dabeihaben, aber auch an alternative Transportmöglichkeiten denken. Gibt es auf der Strecke Zughaltestellen, damit ihr mühelos nach Hause kommt, falls die Kinder nicht mehr wollen oder ihr einen Defekt am Rad habt?
Tipp: Wie wäre es mit einem Motto-Wochenende „Wald und Waldbewohner erleben"? Heimische Moore, Abenteuerspielplätze, Seen, Themenradwege und Mountainbike-Touren eignen sich als weitere Events und Zwischenstopps an den darauffolgenden Tourtagen.
Ausflug in den Bikepark
Bremsen quietschen, Schotter knirscht, Sand verweht und Bikes fliegen durch die Luft: Ein Ausflug in den Bikepark sorgt für Action und Fahrspaß pur und bietet mutigen Kindern die Möglichkeit, sich wie coole Radakrobaten zu fühlen.
Dort gibt es verschiedene Parcours mit abwechslungsreichen Passagen für Anfänger, aber auch für geübte Fahrer. Das Herzstück bilden Hügel, Rampen und Hindernisse, die euch Fahrgeschick und Sprungfähigkeit abverlangen. So ist der Bikepark für Eltern und Kinder gleichermaßen spannend.
Sogar wenn es eben noch geregnet hat, kann sich ein Ausflug in den Bikepark lohnen: Denn durch das Wasser bilden sich auf den Strecken schnell Pfützen und kleine Schlammlöcher, die man durchfahren muss.
Das macht den Kindern Spaß und ganz nebenbei können alle Familienmitglieder ihre Fahrsicherheit auf nassen, matschigen und unebenen Untergründen trainieren.
Erholung für Genussfahrer
Auch Genussfahrer, die das lange Wochenende eher zur Erholung als zur Leistungssteigerung nutzen möchten, können das per pedales, ohne hohe Kosten oder großen organisatorischen Aufwand. Gute Inspirations- und Navigationsapps machen es möglich!
Neue Strecken und Abenteuer entdecken
Entdecke neue Routen: Komoot
Apps wie Komoot helfen dir, neue Strecken und Ausflugsziele zu erkunden. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, Touren in deiner Gegend zu entdecken. Über die Suche kannst du spezifische Routen fürs Fahrradfahren, Mountainbiken und Rennradfahren herausfiltern. Die Länge der Tour und der Schwierigkeitsgrad lassen sich ebenfalls bestimmen.
Tipp : Ähnliche Funktionen bieten auch Apps wie Naviki, Cyclers, Relive oder die Bike Citizens App.
Stelle dich neuen Herausforderungen: Strava
Ja, auf Strava kann man sich mit anderen messen und sich Kudos für erbrachte Leistungen holen. Doch auch für genussorientierte Fahrer hat die App einiges in petto. Du kannst sie zum Beispiel nutzen, um neue Routen planen oder dich von den Strecken der anderen Fahrer in deiner Gegend inspirieren lassen.
Die schönsten Radwege für verlängerte Wochenenden
Ein verlängertes Wochenende eignet sich hervorragend dafür, mal eine längere Tour in Angriff zu nehmen. In Deutschland gibt es viele abwechslungsreiche (Etappen-)Radwege, auf denen du zwei oder drei Tage, aber auch ein oder zwei Wochen verbringen kannst. Und das Beste: die meisten sind so gut ausgeschildert, dass du mit der Navigation keine Probleme haben solltest.
Die Planung erleichtern offizielle Tourismus-Seiten der Städte und Regionen, aber auch die Radroutenplaner-Apps der einzelnen Bundesländer – wie die Bayernnetz für Radler App, der Radroutenplaner NRW oder der Radroutenplaner Thüringen, die auch Themenrouten vorschlagen.
Fazit
Ein verlängertes Wochenende ist perfekt, um seinem liebsten Hobby so richtig zu frönen: Egal ob ambitionierter Sportler, Familie mit Kindern oder Genussradler – mit dem Rad finden sich für alle Aktivitäten, die die freien Tage zu etwas ganz Besonderem machen.