E-Bike

10 Mythen über E-Bikes

10 Mythen über E-Bikes

23.04.2021 - Update: 04.08.2021



Eines vorweg: E-Bikes werden immer beliebter. Aus den Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbands geht hervor, dass im Jahr 2020 43,4 Prozent mehr E-Bikes verkauft wurden als 2019. Das ist kein Wunder, denn ein E-Bike kann eine Bereicherung für Sport und Alltag sein. Dennoch halten sich einige Gerüchte rund um das E-Bike hartnäckig. Wir nehmen zehn dieser Mythen einmal genau unter die Lupe:

1. Ein E-Bike ist nur etwas für alte Leute!

E-Bikes beschränken sich weder auf ein Alter, noch auf ein Fitnesslevel. Ohne Zweifel können Senioren von einer Tretunterstützung profitieren, da sie ihren Mobilitätsradius erhöht. Das E-Bike-Angebot reicht mittlerweile aber weit über komfortable Citybikes hinaus. E-Bikes sind längst in allen Alltags- und Sportbereichen angekommen. E-Mountainbikes ermöglichen Radfahrern, den einen Anstieg zu erklimmen, den sie sich sonst vielleicht nicht zugetraut hätten, E-Falträder lassen sich auf dem Weg zur Arbeit locker in der Bahn mitnehmen und Radfahrer, die mit E-Lastenrädern unterwegs sind, können bis zu 400 Kilogramm Gewicht transportieren. Dein E-Bike soll und kann dich unterstützen und dir Spaß machen, egal wie alt du bist.

2. E-Bikes sind schwer!

Zugegeben, E-Bikes fallen etwas schwerer aus als herkömmliche Fahrräder. Die Ursache dafür liegt vor allem im Verbau der zusätzlichen Komponenten, wie dem Motor und der Batterie. Beim Fahren macht sich dieses Gewicht dank einer ausgeklügelten Rahmengeometrie und der Tretunterstützung aber fast nicht bemerkbar. Ein gewöhnliches E-Bike bringt in der Regel zwischen 20 und 25 Kilogramm auf die Waage. Die leichtesten E-Bikes sind E-Rennräder und wiegen im Schnitt zwischen zehn und 15 Kilogramm.

3. E-Bikes haben nicht genug Reichweite!

Die Frage nach der Reichweite ist eine wichtige, schließlich will man nicht mitten auf der Tour ohne Motorunterstützung dastehen. Deshalb bemühen sich die Hersteller, realistische Angaben zu machen. Wie weit du mit deinem E-Bike kommst, ist neben der Batterie und dem Motor von vielen anderen Faktoren abhängig. Einfluss nehmen auch die Steigung der Strecke, dein Fahrstil und dein Gewicht. Moderne E-Bikes sollten auf 50 bis 100 Kilometern Tretunterstützung liefern. Mit vollgeladener Batterie steht einem Tagesausflug also absolut nichts im Weg.

4. E-Bikes sind schädlich für die Umwelt!

Ja, auch ein E-Bike ist kein komplett grünes Fortbewegungsmittel. Vor allem die Akkuproduktion steht in der Kritik, da sie Treibhausgase produziert und natürliche Ressourcen (z. B. Lithium) verbraucht. Immerhin halten die Akkus aber mit 500 bis 1000 Ladezyklen recht lang und es gibt ein Rücknahmesystem.

Generell hat die Produktion eines Fahrrades, nicht nur eines E-Bikes, Auswirkungen auf die Umwelt. Radfahrer, die ihren ökologischen Fußabdruck klein halten möchten, können sich aber zum Beispiel über E-Bike-Hersteller informieren, die ihren Produktionssitz in Deutschland haben, um unnötige Transportwege auszuschließen.

Ein E-Bike benötigt Strom im Betrieb – auch das hat einen Einfluss auf die Umwelt. Die gute Nachricht: Ein E-Bike braucht sehr wenig Strom. Laut dem Energiewendeportal net4energy ist der Energiebedarf eines Pkw 30-mal höher, als der eines E-Bikes. Fährst mit deinem E-Bike Strecken, die du sonst mit dem Auto zurückgelegt hättest, profitiert die Umwelt sogar davon, weil du weniger CO2 produzierst.

5. E-Bikes sehen nicht schön aus!

Die Zeiten von sperrigen Fahrrädern mit klobigen Batterien sind vorbei. Elektronische Bauteile sind am E-Bike mittlerweile kaum noch wahrnehmbar. In den letzten Jahren hat sich der E-Bike-Markt mit Sport- und Designmodellen völlig neu aufgestellt. Von retro über sportlich bis modern ist für jeden Radfahrer ein Modell dabei - und manchmal sieht man den Akku sogar erst auf den zweiten Blick.

6. Die E-Bike-Akkus sind gefährlich!

Intakte Akkus gelten als völlig ungefährlich, wenn du sie korrekt lagerst. Vorausgesetzt, es handelt sich um ein Originalprodukt und nicht um einen günstigen Nachbau. Dasselbe gilt für das Zubehör. Wird der Akku nicht mit dem originalen Ladegerät geladen, kann das zu einem Kurzschluss führen.

Mechanische Einwirkungen können die Sicherheit deines Akkus ebenso gefährden. Bist du gestürzt oder ist dir der Akku beim Laden heruntergefallen, solltest du damit zum Händler gehen und ihn überprüfen lassen.

7. Es gibt beim E-Bike-Fahren keinen Trainingseffekt!

Das stimmt so nicht, denn wer E-Bike fährt, bewegt sich und sitzt nicht im Auto oder auf der Couch. Auch wenn auf gleicher Strecke ein E-Biker aufgrund der Motorunterstützung weniger Kalorien verbrennt als ein Radfahrer ohne Motor, verbrennen auch E-Biker Energie. Das E-Bike-Fahren baut zudem Muskulatur auf und steigert deine Kondition und Leistungsfähigkeit. Wie sehr du dich beim Fahren vom Motor unterstützen lässt, bleibt außerdem dir überlassen – wenn du in der Ebene auch mal ohne Motorunterstützung fährst und am Berg nicht sofort den Turbo-Knopf betätigst, verbesserst du deine Kondition und gleichzeitig auch noch die Reichweite deines Akkus – eine win-win-Situation!

8. Die Bedienung ist zu kompliziert!

Wer Radfahren kann, kann auch E-Bike fahren. Die Tretunterstützung wird dir auf einem Display am Lenker angezeigt, du kannst sie jederzeit per Tastendruck erhöhen oder verringern. Die Batterien deines E-Bikes musst du zwar regelmäßig laden, aber auch das ist mit einem Handgriff erledigt. Und auch an den Schub, den dir der Motor beim Anfahren und bergauf gibt, gewöhnst du dich schnell.

9. Die Wartung ist mühsam!

Wie bei einem herkömmlichen Rad, sollte man sich auch um ein E-Bike regelmäßig kümmern – zum Beispiel die Kette fetten (wenn es keinen Riemenantrieb hat) und den Reifendruck prüfen. Bei richtiger Handhabung des E-Bikes sind Akku und Motor aber wartungsarm. Sollten dir die elektronischen Bauteile trotzdem einmal Schwierigkeiten bereiten, kannst du dein Rad ganz einfach in der nächsten Fachwerkstatt oder bei deinem Händler überprüfen lassen und dir bei Fragen Rat und Hilfe holen.

10. E-Bikes sind viel zu teuer!

Ja, E-Bikes haben ihren Preis. Ein neues E-Bike bekommst du ab etwa 2000 Euro. Das ist aber kein Wucher, sondern ein Preis, der vor allem durch die zusätzlichen Komponenten wie Akku und Motor entsteht – und auch die Fertigungskosten fallen etwas höher aus, denn für die Montage sind zusätzliche Arbeitsschritte nötig. Wer sich für ein E-Bike interessiert, aber nicht sofort in einen Neukauf investieren möchte, kann über Anbieter wie Travelbike ein E-Bike einmalig mieten, oder bei Swapfiets ein E-Bike monatlich abonnieren.

Nur ein Mythos

Du siehst, viele Mythen rund ums E-Bike sind tatsächlich nur Mythen. Aber noch besser, als dich hier von uns überzeugen zu lassen, ist, es selbst auszuprobieren. Also vereinbare einfach mal eine Probefahrt und mache dir so dein eigenes Bild, ob ein E-Bike für dich interessant sein könnte!

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!