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Fahrradtypen: Das kann ein City E-Bike

Fahrradtypen: Das kann ein City E-Bike

28.04.2021 - Update: 04.08.2021


Ein City E-Bike ist für die tägliche Nutzung in der Stadt bestimmt. Du kannst damit bequem in die Arbeit pendeln, deinen Einkauf erledigen, oder eine Spazierfahrt durch den Park machen. Da das Fahren in der Stadt mit ständigem Auf- und Absteigen verbunden ist, steht der Komfort an erster Stelle. Gemeinsam mit unserem Bike & Co-Experten Marvin Nüsken zeigen wir dir, welche Rahmenform besonders komfortabel ist und welche Ausstattung dich erwartet.

City E-Bike – für welchen Einsatz?

Ein City E-Bike eignet sich für kürzere und mittellange Wege im Alltag und für kleinere Ausflüge am Wochenende. Es hat einen eher schweren, stabilen Rahmen, der dich entspannt über Asphalt und Kopfsteinpflaster trägt. Gleichzeitig hat das Bike die nötige Wendigkeit, falls du doch einmal ausweichen musst. Auf dem Land solltest du das Fahrrad eher auf befestigten Wegen nutzen.

Die Sitzposition auf einem City E-Bike ist aufrecht, so genießt du die volle Rundumsicht. Das kann im dichten Stadtverkehr helfen, den Überblick zu behalten.

In der Regel findest du auf deinem City E-Bike einen stabilen Gepäckträger, bei manchen Modellen sogar einen Korb. Arbeitsmaterialien oder kleinere Einkäufe kannst du darin sicher transportieren. Zudem hast du die Möglichkeit, am Gepäckträger weitere Taschen einzuhängen. Mehr Informationen zu passendem Zubehör findest du weiter unten im Text.

Die Rahmenformen

Tiefeinsteiger oder Damenrahmen

Du erkennst einen Tiefeinsteiger an seinem fehlenden Oberrohr. Dieser Umstand ermöglicht dir ein bequemes Auf- und Absteigen, ohne dein Bein über den Gepäckträger schwingen zu müssen. Lange war dieses Fahrrad besonders bei Frauen beliebt. Mittlerweile ist ein Tiefeinsteiger aber nicht mehr zwingend ein Damenfahrrad.

Längst haben Hersteller das Potenzial erkannt und bieten auch Tiefeinsteiger für Männer an. Sie haben in der Regel einen etwas längeren Oberkörper als Frauen, die Beine sind proportional etwas kürzer. Neben den unterschiedlichen Tiefeinsteigern für Damen und Herren gibt es auch Unisex-Modelle.

Der Stadtverkehr verlangt Radlern einiges ab: Kreuzungen,Fußgängerübergänge und rote Ampeln – das Fahrrad ist im ständigen Stop-and-go-Betrieb. Menschen mit abnehmender oder eingeschränkter Beweglichkeit haben oft Probleme damit, beim Stoppen das Gleichgewicht zu halten. Auf einem Tiefeinsteiger kannst du deine Füße besonders schnell von den Pedalen auf den Boden bringen.

Diamant- oder Herrenrahmen

Einen Diamantrahmen erkennst du an seinem geraden Oberrohr. In der traditionellen Version ist das Oberrohr waagerecht, bei manchen Citybikes fällt es zum Sattelrohr hin ein wenig ab. Der Begriff „Diamantrahmen" bezieht sich auf die beiden Dreiecke, die von den Hauptrahmen- und Hinterbaurohren gebildet werden. Diese Rahmenform zeichnet sich durch eine besonders hohe Stabilität aus.

Im Gegensatz zum Tiefeinsteiger ist der Diamantrahmen auch für sportlichere Ausfahrten gut geeignet. Die Rohre stützen sich bei größeren Zug- und Druckbelastungen gegenseitig.

Welche Rahmenform passt zu mir?

Die Begriffsdefinitionen Damen- oder Herrenfahrrad verlieren immer weiter an Bedeutung. Der Verwendungszweck sollte im Mittelpunkt deiner Kaufentscheidung stehen. Menschen, die eher durch die Stadt fahren, im gemächlichen Tempo unterwegs sind oder Bewegungseinschränkungen haben, sind mit einem Tiefeinsteiger gut beraten. Fahrradfahrer, die am Wochenende längere Ausfahrten genießen oder viel Gepäck mit dem Fahrrad transportieren, sollten zu einem Modell mit Oberrohr greifen.

Akku und Motor

Akku und Motor sind die wertvollsten Komponenten deines E-Bikes. Der Akku ist entweder im Rahmen integriert oder außen am Rahmen verbaut. Bei manchen Citybike-Modellen findest du den Akku auch unterhalb des Gepäckträgers. Ein fest integrierter Akku ist vor Nässe, Schmutz und Steinschlag geschützt. Lässt er sich nicht entnehmen, solltest du daran danken, dass er Hitze und Kälte ausgesetzt ist.

Außenliegende Akkus sind meist etwas kleiner und leichter. Ein kleinerer Akku wirkt sich positiv auf den Preis, aber negativ auf die Reichweite aus. Du solltest also vor dem Kauf wissen, wie lange du in etwa mit dem Fahrrad unterwegs sein möchtest. Bei Stürzen sind außenliegende Akkus eher gefährdet kaputtzugehen.

Neben den vorgestellten Akkus gibt es auch noch teilintegrierte Akkus und integrierte Akkus, die du entnehmen kannst. Unser Experte sieht den Trend in Richtung Intube-Akkus gehen. „Ein Intube-Akku ist in das Unterrohr integriert und nicht auf den Rahmen aufgesetzt. Das hat den Vorteil, dass er geschützt ist und beim Aufsteigen nicht stört. Im Regelfall sind diese Akkus abnehmbar."

Der Motor ist das Herzstück deines E-Bikes. City E-Bikes sind in der Regel mit einem Mittelmotor ausgestattet. Dieser Antrieb ist mit dem Tretlager verbunden. Ein Mittelmotor sorgt nicht nur für ein angenehmes Fahrgefühl, sondern auch für eine optimale Gewichtsverteilung. Der Motor ist so positioniert, dass er den Schwerpunkt des Rads nicht stark verlagert.

Reifen

Breite Reifen liegen bei Citybike-Nutzern im Trend und unser Bike & Co-Experte verrät warum: „Breite Reifen sind komfortabler als schmale Reifen. In letzter Zeit wird auch vermehrt nach Ballonreifen gefragt. Sie sind besonders breit, aber führen auch zu einem größeren Rollwiderstand." Ballonreifen können mit geringerem Druck gefahren werden. Sie dämpfen bei Unebenheiten wie grobem Kopfsteinpflaster besonders gut. Ein Plus für Fahrradfahrer im urbanen Raum ist, dass sie mit Ballonreifen kaum in Straßenbahnschienen hängenbleiben können.

Die Ausstattung

City E-Bikes verfügen schon ab Werk über die komplette Ausstattung nach StVZO. Das ist ein großer Vorteil gegenüber E-Mountainbikes. Hier müssen viele Komponenten erst hinzugekauft werden, bevor du dich gesetzeskonform durch den Straßenverkehr bewegen darfst.

Frontscheinwerfer und Rücklicht werden in der Regel über den Akku mit Strom versorgt. Ein roter Rückstrahler und Reflektoren an beiden Rädern sind wichtig, damit du von herannahenden Verkehrsteilnehmern gesehen wirst. Deine Pedale sollten zusätzlich mit gelben Rückstrahlern ausgestattet sein. Eine Fahrradklingel ist nicht nur nützlich, sondern laut StVZO auch erforderlich.

Zubehör

Fahrradtasche

Eine solide Fahrradtasche ist das ideale Zubehör für ein Citybike. Sie schützt deine Arbeitsmaterialien vor Regen, bietet Platz für Proviant oder eine Regenjacke. Doppelpack-Taschen sind einfach zu montieren. Sie werden über den Gepäckträger gelegt und mit Klettverschluss fixiert. Daneben gibt es auch Montagesysteme mit Klickverschlüssen oder speziellen Adaptern. Je nach Modell kannst du eine Fahrradtasche mit etwa 17 bis 25 Kilogramm befüllen. Eine Kapazität, die auch größere Einkäufe mit dem Fahrrad erlaubt.

Fahrradspiegel

Ein weiterer Ausstattungswunsch, den unser Experte oft hört, ist der Seitenspiegel: „Mit einem Fahrradspiegel hast du den Verkehr hinter dir ständig im Blick und weißt, wann von dort ein Fahrzeug kommt. Die meisten Händler bieten die Montage eines Spiegels beim Kauf an, du kannst einen Spiegel aber auch nachträglich anbringen."

Display-Schutzhülle

Um dein E-Bike-Display vor Regenwasser zu schützen, kannst du eine Schutzhülle aus silikonähnlichem Kunststoff anbringen. Sie sollte die Vorderseite und die Ränder deines Displays gut abdecken. Achte darauf, dass die Bedienbarkeit des Displays trotzdem nicht eingeschränkt ist.

Fazit

Ein City E-Bike eignet sich gut, um bequem durch die Stadt zu kommen. Du bist nicht mehr abhängig von Bus oder Bahn und ziehst entspannt an jedem Stau vorbei. Berufstätige haben den Vorteil, dass sie durch die Tretunterstützung nicht verschwitzt zur Arbeit kommen. Senioren oder gesundheitlich beeinträchtigte Personen können auf einem Tiefeinsteiger komfortabel Platz nehmen. Menschen, denen das Fahrradfahren aufgrund der körperlichen Anstrengung schwerfällt, können sich mit einem City E-Bike etwas leichter fortbewegen.

Unser Experte meint: „Ein City E-Bike ist für kurze Strecken auf befestigten Wege ausgelegt. Familienausflüge und sogar kleine Passagen durch den Wald sind aber auch kein Problem."

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!