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Hardtail oder Fully? Die Mountainbike-Kaufberatung

Hardtail oder Fully? Die Mountainbike-Ka...

22.09.2021 - Update: 21.03.2024



Du suchst ein Fahrrad für Abenteuer abseits asphaltierter Straßen? Dann ist das Mountainbike die richtige Wahl für dich! Ob holprige Wald- und Feldwege, grober Schotter oder anspruchsvolle Trails – mit einem Mountainbike bewältigst du jedes Gelände. Wir zeigen dir in unserer MTB Kaufberatung, welche Typen es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und mit welchem Preis du rechnen musst.

Für wen eignet sich ein Mountainbike?

Mit einem Mountainbike kannst du Berge erklimmen, schnelle Abfahrten genießen und raues Gelände bewältigen. Dank der Federung ist das Mountainbike für holprige Wald- und Feldwege mit Steinen, Wurzeln und anderen Hindernissen eine gute Wahl.

Was ist ein Hardtail Mountainbike?

Das Hardtail bietet eine bessere Kraftübertragung, hat einen Rahmen aus Aluminium oder Carbon und ist in der Regel leichter als ein Fully. Bei geraden Strecken und Anstiegen lässt das Hardtail das Fully hinter sich.

Außerdem ist es günstiger und wartungsarm: Du musst dich nicht um den gefederten Hinterbau kümmern. Das bedeutet: Die Einstellungsmöglichkeiten sind überschaubar und für Einsteiger mehr als ausreichend. Damit ist ein Hardtail eine gute Wahl für Einsteiger und Fahrer, die bergab und bergauf gleichermaßen gut unterwegs sein wollen.

Vorteile:

  • niedriges Gewicht
  • bessere Kraftübertragung
  • geringer Wartungsaufwand
  • bei geraden Strecken und Anstiegen effizienter
  • günstigerer Preis

Nachteile:

  • schlechtere Dämpfung als bei Fullys
  • schlechterer Bodenkontakt und mehr Unsicherheiten in der Stabilität als beim Fully (nicht für anspruchsvolle Trails geeignet)

Einsatzbereiche : hügelige Waldpassagen, bergauf und bergab im mäßigen Terrain, leichte Trails

Trail-Hardtail

  • Federweg: 120 bis 140 Millimeter
  • Gewicht: 12 bis 16 Kilogramm
  • Sitzposition: eher entspannt

Trail-Hardtails sind eine relativ neue Bike-Variante. Sie bringen ein niedriges Gewicht, einen mittleren Federweg und eine entspanntere Geometrie mit. Damit sind sie eine gute Wahl für Fahrten auf ruppigen Trails. Auch bergauf machen sie eine ordentliche Figur. Damit gilt das Trail-Hardtail als der Alleskönner unter den Mountainbikes.

Race-Hardtail

  • Federweg: 100 bis 110 Millimeter
  • Gewicht: acht bis zwölf Kilogramm
  • Sitzposition: sportlich

Das Race-Hardtail ist das Rennrad für Fahrten in technisch nicht zu schwierigem Gelände. Leicht, schnell und direkt, kannst du damit bergauf und bergab Höchstgeschwindigkeiten erreichen – zumindest auf gut fahrbaren Passagen. Die Unterschiede zum Trail-Hardtail? Höhere Geschwindigkeiten, ein geringeres Gewicht und eine gestrecktere Sitzposition.

Was ist ein Fully Mountainbike?

Ein Fully ist vorne und hinten mit einer Federung ausgerüstet. Es kommt dann zum Einsatz, wenn das Terrain für Hardtails zu anspruchsvoll ist: Die Vollfederung hält starken Stößen stand und bietet einen besseren Bodenkontakt.

Unser Bike&Co-Experte Marvin Nüsken erklärt: "Ein Fully ist teurer als ein Hardtail, da die zusätzliche Federung und die aufwendigere Konstruktion ihren Preis haben. Damit ist das Fully wartungsintensiver und schwerer".

Die Investition lohnt sich vor allem für Radfahrer, die vorwiegend auf ruppigem Terrain unterwegs sein wollen, so unser Experte.

Vorteile:

  • Fahrkomfort und bessere Dämpfung
  • besserer Bodenkontakt
  • mehr Sicherheit

Nachteile:

  • geringere Kraftübertragung
  • höheres Gewicht
  • höherer Wartungsaufwand
  • höherer Preis

Einsatzbereiche : anspruchsvolle Trails, ruppiges Gelände, schnelle Abfahrten

Race-Fully

  • Federweg: 100-120 Millimeter
  • Gewicht: 10-12 Kilogramm
  • Sitzposition: sportlich

Wie das Race-Hardtail zielt das Race-Fully auf Höchstgeschwindigkeiten ab. Dank der Vollfederung kannst du mit einem Race-Fully auf anspruchsvolleren Downhill-Passagen Vollgas geben.

Das Race-Fully bietet mehr Komfort, Grip und Vortrieb als die Hardtail-Konkurrenz. Allerdings schneiden Fullys bergauf schlechter ab und das Gewicht und der Preis sind höher.

All-Mountain

  • Federweg: 120 bis 140 Millimeter
  • Gewicht: 12 bis 15 Kilogramm
  • Sitzposition: ausbalanciert

Mit einem All-Mountain kannst du gut bergauf und bergab fahren. All-Mountains sind schwerer und robuster, sodass du auf mäßigen Downhill-Strecken und schwierigeren Trails schnell und sicher unterwegs bist. Die Sitzposition ist weniger gestreckt, damit du deine Kraft bergauf effektiv auf die Pedale bringen kannst.

Enduro

  • Federweg: 140 bis 180 Millimeter
  • Gewicht: 14 bis 16 Kilogramm
  • Sitzposition: aufrechter als beim All-Mountain

Enduro-Bikes sind vor allem für Abfahrten geeignet. Bergauf fahren sie sich besser als Downhill-Bikes.

Downhill-Bike

  • Federweg: ab 190 Millimeter
  • Gewicht: ab 18 Kilogramm
  • Sitzposition: eher gestreckt mit tiefem Schwerpunkt, hecklastig

Downhill-Bikes sind vollgefedert und schwer. Damit sie starke Stöße bei schnellen Abfahrten ausgleichen können, haben sie hinten und vorn einen maximalen Federweg. Downhill-Bikes sind auf schnelle Abfahrten ausgelegt. Für Uphill-Fahrten sind sie nicht geeignet – die bewältigen die Downhiller wann und wo immer möglich mit dem Lift.

Welche Laufradgröße bei Hardtail und Fully?

Bei den Laufrädern stehen dir drei verschiedene Größen zur Verfügung: 26 Zoll, 27,5 Zoll und 29 Zoll, wobei die größeren Varianten mehr und mehr an Beliebtheit gewinnen. Verschiedene Laufradgrößen bieten unterschiedliche Eigenschaften mit:

  • 26 Zoll: 26-Zoll-Räder sind leicht und wendig. Dennoch greifen immer mehr Radfahrer zu größeren Laufrädern, da sie mehr Traktion und eine bessere Fahrqualität bieten.
  • 27,5 Zoll: 27,5-Zoll-Räder rollen besser über Hindernisse wie Wurzeln, bieten mehr Traktion als 26-Zoll-Räder und sind immer noch relativ leicht und wendig.
  • 29 Zoll: 29-Zoll-Laufräder bieten dank ihrer Größe noch mehr Traktion und die beste Performance und Sicherheit im Trail. Damit sind sie in vielen Mountainbike-Disziplinen und bei Abfahrten die beste Wahl. Sie sind schwerer als kleinere Laufräder und sorgen für zusätzliche Stabilität.

Mountainbike kaufen: Worauf achten?

Welche Ausstattung ist die richtige für mich und wie viel Geld sollte ich in die Hand nehmen? Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf achten solltest.

Pedale

Einsteiger sind mit Plattformpedalen gut beraten: Das Fahrgefühl ist bekannt. In unsicheren Situationen kannst du deinen Fuß schnell vom Pedal lösen. Außerdem kannst du mit alltagstauglichen Sportschuhen in die Pedale treten, die im Vergleich zu Klickschuhen besser fürs Laufen geeignet sind.

Mit Klickpedalen sind deine Schuhe fest mit dem Pedal verbunden. Das bedeutet eine bessere Kraftübertragung, was sich eher für erfahrenere Mountainbike-Fahrer lohnt.

Weiterhin neugierig? Mehr Informationen zu Fahrradpedalen findest du in unserem Ratgeber!

Bremsen

Bei den Bremsen fällt die Wahl zwischen Felgen- und Scheibenbremsen.

Felgenbremsen sind günstig, leicht und einfach zu bedienen und auszutauschen. Allerdings ist die Bremsleistung – vor allem bei Nässe – nicht so stark. Felgenbremsen findest du vor allem an günstigen Modellen.

Scheibenbremsen überzeugen mit einer starken Bremswirkung und kürzeren Bremswegen. Sie sind teurer und wartungsintensiver als Felgenbremsen und lassen sich vor allem an mittelpreisigen bis hochwertigen Mountainbikes finden.
Wie du die Bremsen richtig einstellst, erfährst du in unserem Ratgeber.

Preis: Wie viel kostet ein Mountainbike?

Für 700 bis 1000 Euro erhältst du ein Hardtail mit Luftfedergabel, hydraulischen Scheibenbremsen und Aluminium-Rahmen. Hochwertige und leichte Modelle mit Carbonrahmen kosten ab circa 1800 Euro aufwärts.

Ein Fully kostet dich deutlich mehr: Hier geht es ab einem Preis von circa 1500 Euro los. Bei Modellen mit Carbonrahmen und einer hochwertigen Ausstattung kannst du mit einem Preis von 2300 bis 4000 Euro rechnen.

Tipp: Einsteiger sind mit einem mittelpreisigen Hardtail gut beraten, das mit Scheibenbremsen ausgestattet und leichter ist als die günstigsten Modelle.

Fazit: Was ist besser – Hardtail oder Fully?

Welches MTB kaufen Anfänger am besten? Wer im Wald, auf dem Feld oder leichten Trails unterwegs ist, ist mit einem Hardtail gut beraten. Wer schnelle Abfahrten und anspruchsvolle Trails mitnehmen will, ist mit einem Fully sicherer und bequemer unterwegs.

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!