Bekleidung

Wie lässt sich Sportbekleidung richtig pflegen?

Wie lässt sich Sportbekleidung richtig p...

23.04.2021 - Update: 19.08.2021



Nach ausgiebigen Radtouren und anstrengenden Trainingseinheiten machen sich mitunter unschöne Gerüche in der Sportbekleidung bemerkbar. Schnell ab damit in die Maschine! Doch Vorsicht: Aggressive Reinigungsmanöver und Pflegefehler strapazieren deine Sportsachen übermäßig, so verschleißen sie schneller.

Doch wie pflegt man Trikots, Hosen und Shirts am besten? Damit deine Funktionskleidung gut riecht und du lange etwas von ihr hast, erklären wir dir, wie du welche Materialien richtig pflegst.

Sportbekleidung richtig waschen: So geht's!

  • Zunächst einmal solltest du dunkle von heller Sportkleidung trennen, um zu verhindern, das etwas abfärbt. Hartnäckige Flecken kannst du vor dem Waschgang mit einem Fleckenspray behandeln. Probiere am besten zuerst an einer verdeckten Stelle, ob Material und Spray sich vertragen.
  • Drehe die Wäsche auf links , bevor du sie in die Waschmaschine gibst, um sensible und aufgedruckte Teile auf der Außenseite zu schützen. Die Materialien, aus denen deine Sportklamotten bestehen, entscheiden darüber, bei wie viel Grad du deine Sportkleidung waschen kannst und welches Waschmittel das richtige ist.
  • Prinzipiell reichen niedrige Temperaturen aus, um Schmutz und Gerüche zu entfernen. Gleichzeitig schützt du mit einer schonenden Reinigung sensible Fasern – und deine Sportkleidung hält länger. Die meisten Kleidungsstücke kannst du bei 30 bis 40 Grad waschen, wobei du prinzipiell die Wäsche- und Pflegehinweise des Herstellers beachten solltest.
  • Auch wenn es verlockend erscheint: Verwende nicht zu viel Waschmittel. Die übliche Dosis reicht aus, um auch hartnäckigen Schmutz und Schweißgeruch loszuwerden. Zusätzliches Waschmittel lässt sich nicht richtig abspülen, was zu Schmutzablagerungen auf deiner Sportkleidung führt, die Schweiß leichter einfangen und unangenehme Gerüche nach dem Gebrauch sogar verstärken können.
  • Und: Verwende möglichst Flüssigwaschmittel. Pulver löst sich bei niedrigeren Temperaturen oft nicht so gut auf und es bleiben Rückstände im Gewebe, die die Funktion deiner Sportkleidung einschränken können.

Ist ein Funktionswaschmittel sinnvoll?

Zum Waschen von Sportkleidung gibt es Sport- bzw. Funktionswaschmittel, die auf die schonende Pflege von Sportkleidung abgestimmt sind, die Fasern schonen und sich nicht festsetzen sollen. Wer auf Nummer sichergehen möchte, wäscht seine Sportbekleidung mit einem solchen Spezialreiniger.

Prinzipiell musst du jedoch nicht unbedingt auf ein spezielles Funktionswaschmittel zurückgreifen, solange das Waschmittel für das jeweiligen Material geeignet ist, d. h. dessen Funktion nicht einschränkt. 

Darf ich Weichspüler verwenden?

Beim Waschen deiner Sportkleidung solltest du auf Weichspüler verzichten, da die darin enthaltenen Silikone die Funktion von Materialien wie Merinowolle oder wasser- und winddichten Membranen reduzieren können. Auch aus ökologischer Sicht kannst du getrost auf Weichspüler verzichten.

Darf Sportbekleidung in den Trockner?

Damit deine Sportbekleidung nicht an Form verliert, solltest du auf das schnelle Trocknen im Wäschetrockner verzichten. Die Hitze kann die Fasern ruinieren, wodurch deine Kleidung an Elastizität und Funktion verliert.

Am besten lässt du deine Trikots, Sporthosen oder Jacken an der frischen Luft trocknen. Doch Vorsicht: Nicht immer ist Sportkleidung zum Aufhängen geeignet, da sich die Fasern dabei ausdehnen können. Achte deshalb immer auf die Pflegehinweise des Herstellers. Wenn du unsicher bist, kannst du deine Klamotten zum Trocknen einfach auf einen Wäscheständer legen. So bleibt deine Kleidung garantiert in Form. 

Was muss ich per Hand waschen?

Für Fahrradkleidung ist in der Regel keine Handwäsche nötig, wobei du dennoch immer einen Blick auf die Pflegehinweise werfen solltest. Die meisten Schuhe solltest du jedoch per Hand reinigen, da sich der Kleber durch wiederholte Waschgänge in der Maschine lösen kann. Entferne groben Schmutz mit einer Schuhbürste und reinige den Schuh anschließend sanft mit einem feuchten Tuch oder einem Schwamm.

Was ist bei Kleidungsstücken mit Häkchen, Reiß- oder Klettverschluss zu beachten?

Reiß- und Klettverschluss: Wenn du deine Funktionskleidung wäscht, kannst du Trikots, Fahrradhosen oder Sport-BHs mit Reiß- und Klettverschluss mit in die Wäsche zu deiner restlichen Sportkleidung geben. Da offene Reißverschlüsse andere Kleidungsstücke leicht zerreißen oder zumindest die Fasern anrauen können, solltest du sie vorher verschließen. Indem du deine Kleidung auf links drehst, kannst du das Risiko von Schäden minimieren.

Haken: Ist der Sport-BH oder ein anderes Kleidungsstück mit einem Haken ausgestattet, kannst du es in ein Wäschenetz geben und so in der Waschmaschine von deiner restlichen Kleidung trennen.

Darf ich Sportbekleidung in der Sonne trocknen lassen?

Um welchen Stoff es sich auch handelt: Nachdem du deine Sportbekleidung gewaschen hast, solltest du sie an der frischen Luft, aber nicht in der prallen Sonne trocknen lassen, da es dabei schnell zu unschönen Verfärbungen und roten Flecken kommt. 

Wie oft sollte ich Sportbekleidung waschen?

Wasche deine Sportbekleidung am besten nach jedem Workout. Du musst sie nach dem Sport nicht immer in die Waschmaschine werfen, eine schnelle Handwäsche mit Duschgel oder Wasser allein reicht aus. Lasse deine Kleidung danach an der frischen Luft trocknen. Nach der zweiten oder dritten Trainingseinheit kommt die Wäsche spätestens für eine Tiefenreinigung in die Maschine.

Der richtige Waschgang für verschiedene Materialien

Wind- und Wetterkleidung/Hard- und Softshell

Beispiele: Gore-Tex, Sympatex (wasserdicht), Windstopper (winddicht)

Wäsche: Wind- und Wetterkleidung (Hardshell = z. B. klassische Sportregenjacke, eher unflexibel; Softshell = textiles Material mit Membran, flexibler) schützt dich mithilfe einer dünnen Folie (Membran) vor Wind, Kälte oder Regen.

Um diese Membranen zu schützen, kannst du entsprechende Kleidungsstücke bei 30 bis 40 Grad durch die Maschine jagen, wobei du am besten auf ein Feinwaschmittel zurückgreifst. Denn Vollwaschmittel enthalten Aufheller und bestimmte Enzyme, die die empfindlichen Fasern (z. B. Elastan oder auch Merinowolle) angreifen können.

Trocknen: Eine Behandlung im Trockner (Schongang) und Bügeln ist hier nicht grundsätzlich verboten. Oft tragen wärmere (nicht heiße!) Temperaturen sogar dazu bei, die wasserabweisenden Fluorcarbonharze in den Fasern zu versiegeln, wodurch sie quasi die Imprägnierung auffrischen. Grundsätzlich solltest du dich aber immer an den Pflegehinweisen des Herstellers orientieren.

Imprägnierung: Mit der Zeit lassen der Nässeschutz und die Atmungsaktivität nach. Achte darauf, deine Wind- und Wetterkleidung regelmäßig zu imprägnieren, um ihre Funktionalität aufrechtzuerhalten.

Funktionskleidung

Beispiele: Polyester, Polyamid (Tactel) bzw. Nylon oder Polypropylen (Transtex)

Wäsche: Bei Funktionskleidung, also Hosen, Shirts, Sport-BHs etc., ist für gewöhnlich eine Maschinenwäsche bei 30 bis 40 Grad möglich. Manche Kleidungsstücke aus Polyester oder kombinierten Materialien vertragen sogar höhere Temperaturen von bis zu 60 Grad, zum Beispiel die Unterhemden von Woolpower aus Ullfrotté, die Merinowolle, Polyester, Polyamid und Elasthan kombinieren. 

Schleudere Funktionsbekleidung nur sanft (max. 800 Umdrehungen) und lasse beim Waschgang den Weichspüler weg. Er kann sich im Gewebe absetzen und die Funktion des Materials verschlechtern. 

Trocknen: Auch auf den Trockner solltest du verzichten, da er die Textilien unnötig strapaziert. Pralles Sonnenlicht oder Trocknen auf der Heizung solltest du aus diesem Grund ebenfalls vermeiden. Am besten hängst du deine Sportbekleidung etwas sonnengeschützt an der frischen Luft auf.

Naturmaterialien

Beispiele: Merinowolle

Wäsche: Naturmaterialien wie Merinowolle sind im Gegensatz zur Kunstfaser geruchsneutral und zu einem gewissen Grad selbstreinigend. Das heißt, oft reicht es schon, wenn du die getragenen Merino-Klamotten zum Auslüften aufhängst.

Ist die Faser nass, bleibt sie warm, womit das Naturprodukt gut für das Radfahren an nassgrauen Tagen im Winter geeignet ist. Naturmaterialien wäschst du am besten mit einem Fein- oder Wollwaschmittel bei 30 Grad. Allerdings solltest du sie in der Waschmaschine nur sanft und möglichst kurz (an)schleudern.

Trocknen: Naturmaterialien dürfen nicht in den Trockner. Lasse sie lieber auf der Wäscheleine trocknen. Auch hier gilt: Nicht in die pralle Sonne oder auf Hitzequellen wie die Heizung legen. Das lässt Merinowolle hart werden - und harte Wolle kratzt.

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!